Eine Hausvorstellungsrunde
Heute zeige ich euch den Stand des Hauses, als wir es das erste Mal im August 2019 gesehen haben.
Starten wir mal mit den Hardfacts: Unser Haus ist ca. 11×11 Meter groß und hat somit eine Grundfläche von ca. 90m2 pro Etage. Es hatte drei Bestandsräume: Küche, Esszimmer und ein Schlafzimmer im ersten Stock. Der Rest des Hauses war ein „Stadl“, also einfache Holzbretterwänden, in denen früher der Traktor, das Heu und sämtliche Maschinen untergestellt wurden. Die Wohnräume wurden aus dicken, fetten Steinmauern gebaut, die mit traditonellen Schlackesteinen verziert wurde. Die Steinfassade ist auch der Grund, warum wir uns Hals über Kopf in das Haus verliebt haben: So einzigartig, so individuell und besonders, dass man es nirgends sonst auf der Welt nochmal sehen würde.
Aber wie kam es denn eigentlich zu unserer Altbaugeschichte? Nach mehreren WGs und Wohnungen starteten mein Freund und ich 2017 die Suche nach etwas Eigenem. Und uns wurde schnell klar: Uh, das wird schwer. Wir wussten schon immer, dass wir mit einem Fertigteilhaus nicht glücklich werden würden und unbedingt selber bauen möchten – oooooder ein altes Haus renovieren. Aber wo gibt es das heute schon noch, in unserer Wunschlage und halbwegs bezahlbar? Die marktüblichen 300.000€ für ein 70 Jahre altes 120m2-Haus, welches dann noch generalsaniert werden muss, erschienen uns nicht so rentabel und wir haben uns vom Traum eines Hauses verabschiedet. Eine Wohnung sollte es also werden, mit dem Hintergedanken, dort einmal die nächsten 10 Jahre zu bleiben und abzuwarten. Wer weiß, wie sich der Immobilienmarkt entwickelt und ob man in 10 Jahren immer noch den Traum nach Hauses hat…
Und wie das halt manchmal so ist, öffnen sich die Türen erst, wenn sie schon geschlossen hat.
Ein Jahr nach unserem Wohnungskauf haben wir unser Häuschen gefunden. Zum ersten Mal haben wir es im August 2019 gesehen. Gekauft wurde es im November und seit Jänner 2020 bauen wir fleißig an ihm herum. Es wurde das erste Mal 1740 namentlich erwähnt und seitdem hat es sicher so einiges erlebt. Mit seiner schönen Schlackefassade hat es uns sofort um den Finger gewickelt und wir freuen uns darauf, die nächsten 100 Jahre mit dem Haus verbringen zu dürfen.
Als wir das Haus das erste Mal sahen, lag in den drei Räumen ein einfacher Bretterboden. An den Wänden war noch der Putz der letzten Jahrhunderte zu sehen und auch wenn er schon langsam abbröckelte, konnte man seine schönen bunten Muster und Farben bewundern. Im Esszimmer stach sofort der hellblaue Kachelofen heraus und wenn man genau hinsah, dann konnte man schon die Küche erahnen, die sich hoffentlich bald in dem Raum dahinter erstrecken wird. Über eine einfache Holztreppe führte der Weg in den ersten Stock und damit ins Schlafzimmer. Vier Fenster – was für ein Luxus! Während viele Altbausanierer mit alten Rohren und Leitungen kämpfen, kam unser Haus ganz ohne Strom, Wasser und Kanal daher. Das bedeutete natürlich erstmal Mehrkosten, aber auch weniger Probleme mit alten Materialien und vorgefertigten Raumaufteilungen. Zu den Überlegungen, die wir geführt haben aber ein anderes Mal mehr.
Jetzt kommen erst einmal die Fotos.